31  Zweiter Teilabschnitt im Langebrücker Saugarten abgeschlossen – Dresden 2016

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»Wenn wir wollen, daß etwas Bestand hat, sorgen wir für Schönheit, nicht für Effizienz«

Zwischen diesem Aphorismus, (Nicolás Gómez Dávila) und dem vorgestellten Bauvorhaben läßt sich, zugegeben nur durch einen weiten Bogen, aber dennoch ein Zusammenhang herstellen:
seiner ursprünglichen Aufgabe als Einfriedung, in der das Wild für die spätere Sauhatz vorgehalten wurde, muß der Langebrücker Saugarten nicht mehr nachkommen. Die aufwendige und kostenintensive Rekonstruktion der einzelnen Mauerabschnitte, beauftragt durch den Staatsbetrieb Sachsenforst, findet trotzdem statt.

Eine nüchterne Begründung für diese Maßnahme wäre sicherlich der Hinweis auf die Verantwortung gegenüber dem eigenen kulturellen Erbe, welche ökonomische Maßstäbe zuweilen außer Kraft setzt. Eine idealisierende Ergänzung wäre die Erwägung, daß dem Jetztmenschen die schönen Erinnerungs- und Sehnsuchtsorte ausgehen. Stellen an denen sich Natur und Bauwerk harmonisch begegnen und die Differenz zwischen den verwendeten Materialien und der sie umgebenden Landschaft gering ausfällt.

Die einfriedenden Mauern des Langebrücker Saugartens wurden und werden aus dem ortstypischen Granodiorit gebaut. Da das Material des Vorgängerbaus nur teilweise zur Wiederverwendung taugte, wurde für das neu zu errichtende Mauerwerk die nähere und mittlerweile weitere Umgebung der Heide nach diesem Stein, welcher stellenweise oberflächennah zu finden ist, abgesucht.

Der Umstand, daß Baustelle und Fundort des Gesteins identisch sind und dieses in trockener Bauweise verarbeitet wird, entgegen jedem baulichen Trend der letzten 70 Jahre (den Vergleich aufgrund der nicht nur ausgeprägt verschiedenen Dimensionen vermeidend, möchte ich als Beispiel für eine Ausnahme trotzdem auf den Experimentalburgenbau in Guédelon hinweisen), verleiht dieser Beschäftigung eine archaische Färbung, die sich stellenweise angenehm, aus der Zeit gefallen, anfühlt.

Bei weitergehendem Interesse erhalten Sie hier Informationen zum ersten Bauabschnitt (Nr. 23).

 

 

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